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Blog

Die ganze Welt ein Supermarkt

Laut einer Studie von »Nature« übertraf 2020 die Masse der vom Menschen hergestellten Dinge erstmals die Masse aller Lebewesen auf der Erde. Jede Woche werden für jeden Menschen dieser Welt Gegenstände hergestellt, die etwa seinem Gewicht entsprechen. Vieles im Hyperkonsumismus der Gegenwart ist durchdrungen von bizarrer Absurdität. Dabei spielt der Surrealismus eine wichtige Rolle, denn die Medien haben gelernt, sich seinen Stil anzueignen, um das Konsumverhalten der Menschen zu beeinflussen. Die Entpolitisierung seiner ursprünglichen Absicht und die Kommerzialisieurung der ursprünglich radikalen surrealistischen Bildsprache haben zu seinem Verschwinden in der öffentlichen Wahrnehmung beigetragen. Der Autor will dem Surrealismus eine neue Schlagkraft verleihen. Er wendet zentrale ästhetische Strategien an, um den Hyperkonsumismus zu dekonstruieren. Vor hundert Jahren wandete sich Andrè Breton mit seinem Manifest an ein Massenpublikum. Er ermutigte dazu, Veränderungen zu provozieren und über die Realität hinauszuträumen. In Zeiten von Angst und Furcht sind kreative Ausdrucksformen nicht nur Mittel zur Verbindung und Kommunikation, sondern lindern manchmal auch den Ernst der Lage zugunsten der Umarmung des Surrealen. Zeigte uns der Surrealimus einst, wie verrückt die Welt sein könnte, so ist die reale Welt heute surrealer als alle Vorstellungen, die wir uns von ihr machen können. Coming soon!!
31.01.2025

Finals EM 1 WS 2024/24 Revolutionary Grounds

Schlusspräsentation der Entwurfsarbeiten im Foyer Baugeschichte, am 29.01. ab 9.30 Uhr
26.01.2025

Octopussy II

Wanted / Wanted / Wanted Dringend gesucht 2/3 Mitarbeiter*innen für Arbeit am Oktopus (1 Tag) Justierung der Aufhängung, Mitte Februar / Interessierte bitte melden!
25.01.2025

Entwerfen M2 SS 2025 "ORBITAL"

Die Studierenden entwerfen einen Wohnraum für das nachhaltige Leben in der Zukunft. Wie dieser Wohnraum aussehen wird, wie groß er sein wird, aus welchen Elementen er sich zusammensetzt, welche Räumen und Zeiten er umfasst, welche Atmosphäre er hat und mit welchen Mitteln und ästhetischen Strategien er erstellt wird, ist offen. Die Studierenden werden konfrontiert mit philosphischen, sozialen, politischen, ökologischen, technologischen, kulturellen und ethischen Fragestellungen, die sich aus der Thematik des Wohnens in all seinen Facetten ergeben und an Diskurse unserer Zeit anschließen. Insbesondere steht die Transformation des Wohnens im Mittelpunkt der Auseinandersetzung. Die Student*innen sollen sich methodisch am spekulativen Design orientieren, das eine nahe Zukunft imaginiert, aber auf gegenwärtig verfügbaren Daten gründet. Die entstehenden Projekte sollen nicht nur eine bestehende Welt abbilden, sondern sich an einer möglichen Zukunft orientieren. Der Maßstab ist frei wählbar, das Projekt kann einen planetarischen Maßstab haben, dh. den Blick auf die Erde beinhalten und das In-der-Welt-Sein des Menschen reflektieren, es kann aber auch die Bewegung einer Träne im Raum kartographieren. Der Ausgangspunkt kann ein „großes“ Thema der Welt sein oder das eigene Zimmer …
16.01.2025

Amerika, quo vadis? Über die Fotokunst von Gregory Crewdson

Ist Trump ein Faschist? »Faschismus wurde zu einem ‹Allzweckbegriff›, weil man aus faschistischen Regimen Merkmale eliminieren kann und sie trotzdem noch als faschistisch erkennbar sein werden«, schrieb Umberto Eco. Im Wahlkampf entdeckte Trump das mythische Substrat der amerikanischen Suburbia und nannte sie »a shining example of the American Dream«. Die amerikanische Vorstadt ist nicht zufällig zur ideologischen Kampfzone geworden. Trotz des Wandels des Mythos hat sich bis heute die Idee erhalten, sie sei der Ort der Traumerfüllung und der Glücksverheißung. Obwohl viele Amerikaner nicht mehr daran glauben, sterben Mythen nicht einfach, sie wandeln sich. Betrachtet man den Faschismus als eine Form des politischen »Mythmaking«, so wird deutlich, dass Trump im »story war« Narrative einsetzt, die tief in den amerikanischen Kernmythen verankert sind. Um das zu zeigen, nähert sich der Autor dem Amerikanischen Traum in den Fußstapfen des Fotografen Gregory Crewdson. In seinen Fotografien halten das Irrationale, Rätselhafte und Unheimliche Einzug in den Alltag, ohne das damit verbundene Narrativ vollständig zu klären: Was ist passiert? Wo befinden wir uns? Wie sind wir da hineingekommen? Plötzlich findet man sich in der Mitte von irgendwas. Ja, von was? Der Urfaschismus kann in der unschuldigsten Verkleidung wieder auftreten, er sitzt aber auch tief in den Formationen der Suburbia. Crewdson entlarvt ihn. Seine Bilder sind eingefrorene Filmstills, mit denen der Mythos lesbar und decodierbar wird. Er dekonstruiert die Definiertheit der Suburbia selbst und schafft einen »American Dream unter Anführungszeichen« (Derrida), dessen definitorische Unsicherheit die Grundlage der Analyse ist. Seine jüngsten Arbeiten zeigen in zertörte Wälder verirrte Menschen, isoliert und orientierungslos. Die reinste Form des Mythos ist seine Abwesenheit ...
08.01.2025

Angelusläuten in der Architektur - Architektur, Surrealismus & Parafiction

Es gibt nichts Schlimmeres für einen Architekten als den Satz: Das ist nicht realistisch! Architekten sollten aber nicht vor dem Pragmatismus der Realität kapitulieren, sondern trojanische Pferde satteln für die Eroberung neuer Welten. Um das zu zeigen, setzt der Autor auf das Konzept der »Parafiction« von Carrie Lambert-Beatty und das Vorbild des Surrealismus, eine bis heute andauernde Rebellion gegen die Realität. Der Surrealismus teilt mit der »Parafiction« Techniken der Collage und der Aneignung des Objet trouvé, Scherz, Ironie, Trickster-Mythos und Parodie. Es ist ein theoretisches Setting, das die ästhetische Entfremdung des Realismus erlaubt. Damit gerüstet interpretiert der Autor den »Ángelus arquitectónico« von Salvador Dalì - und mit ihm die Architektur im Allgemeinen - als ein »parafiktionales Objekt«. Er spannt einen Bogen auf von Jean-François Millets »Angelusläuten« über das »Retroaktive Manifest« von Rem Koolhaas bis zu zum »Kynischen Manifest« von Garcia Cruz und Nathalie Frankowski und geht auf die Themen von Utopie, Ideologie und Kritik ein. Entlang dieses Parcours begegnen sich die Figuren der Moderne und der Spätmoderne, der Paranoiker und der Kyniker. Die parafiktionale Kunst von Cruz und Frankowski schwenkt von der Ober- zur Untersicht. Die beiden zeigen den Angelus von Dalí aus einer ganz neuen Perspektive. Für die Rückeroberung der Zukunft benötigen wir den Standpunkt des Kynikers, der »von unten« kritisiert, ein Leben führt im Widerstand und im Gelächter und sich auflehnt gegen den Sarkasmus und den Zynismus unserer Zeit ...
29.11.2024

"Octopussy"

Oktopusse sind geheimnisvolle Tiere. Ihre Intelligenz begeistert Menschen schon lange. Sie sind das beste Beispiel für verkörpertes und verteiltes Wissen. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass der Oktopus zum Modell für die KI-Forschung und zum alternativen Modell für Intelligenz geworden ist. Man könnte ihn auch als das Wappentier des digitalen Zeitalters bezeichnen. Der Oktopus ist ein intelligenter Baumeister und Verwandlungskünstler, vielleicht auch die nächstliegende Form außerirdischer Intelligenz, die wir studieren können. Er ist die Blaupause für die Entwicklung einer autonomen KI mit neuronalen Netzen, die sich an die Umwelt anpassen und von ihr lernen kann. Jedenfalls machte der Bau des Oktopus im Ötztal viel Spaß!
19.10.2024

Schön, wie das zufällige Aufeinandertreffen von Surrealismus und Künstlicher Intelligenz auf einem sibirischen Flughafen, 1965, gemalt von Hieronymus Bosch

In »Les Spectateurs (La Naissaince de l’ Objet)« des Surrealisten Paul Nougè verhalten sich fünf Personen so, als würden sie ein Bild betrachten. Doch das Bild fehlt. Die Abwesenheit gehört zur Programmatik des Surrealismus. In der unerwarteten Nachbarschaft von Surrealismus und KI-Kunst findet der Autor eine faszinierende Perspektive auf die gegenwärtige künstlerische Medienreflexion. Eine Philosophie der KI-Kunst müsste bei der Nicht-Identität ansetzen, die mediale Differenz betonen und den konzeptionellen Eigenwert des Mediums hervorheben. So konnte der Surrealismus zum Modellfall einer generativen Kunst werden. Können das auch die KI-generierten Werke werden? Lev Manovich wirft den Künstlern unserer Zeit vor, es fehle ihnen eine Philo-sophie, so wie sie die Surrealisten hatten. Er empfiehlt den Datenkünstlern, anstatt immer rationaler zu sein, die Irrationalität zur Methode zu machen. Nur, hält er sich selbst daran? Man findet in Manovichs Arbeiten zwei unterschiedliche Positionen: Eine »Ästhetik der Unmittelbarkeit«, die die Realität immer »besser« darstellen möchte, und eine »Ästhetik der Effekte« in seinen KI-generierten Bildern. Wenn Manovich seinen Erfolg damit begründet, dass er nie die Zukunft einfach spekulativ vorweggenommen habe, sollte man ihm entgegenhalten, dass gerade das Moment des Spekulativen, des Andersmöglichen und des Noch-nicht-Realisierten die Kunst zur Kunst macht.
09.09.2024

Workshop Surrealismus

Ankündigung Workshop WS 2024/25 Vor hundert Jahren rief Andrè Breton im »Manifest des Surrealismus« dazu auf, die Welt und das Leben zu verändern. Er ermutigte dazu, Veränderungen zu provozieren und über die Realität hinauszuträumen. In Zeiten von Angst und Furcht sind kreative Ausdrucksformen nicht nur Mittel zur Verbindung und Kommunikation, sondern lindern manchmal auch den Ernst der Lage zugunsten der Umarmung des Surrealen. Zeigte uns der Surrealimus einst, wie verrückt die Welt sein könnte, so ist die reale Welt heute surrealer als alle Vorstellungen, die wir uns von ihr machen können.
19.08.2024

Entwerfen M1 Revolutionary Grounds

Das Entwerfen ruft im WS 2024/25 zur Revolution auf. Gesucht werden gegen-hegemoniale Bilder, Visionen, Projekte und Ideen zur Veränderung der Welt. Die Studierenden sollen eine Plattform entwerfen für die Verhandlung der post-kapitalistischen Zukunft und mit den Mitteln der Architektur und des Theaters (Bühne) den Kapitalismus hacken, in seine Institutionen reingehen und sie umwandeln. Die "revolutionary grounds" können überall sein. Ihr Thema ist das "Wohnen" in seiner breitesten Definition, als Bewohnen des Planeten, aber auch als Kampf um ein leistbares Wohnen in der Stadt. Es geht also darum, neue Räume zu öffnen für Diskurse und Debatten, die wir in herausfordernden Zeiten dringend brauchen. Es geht um eine radikale Erweiterung des Diskurses. Wie setzt man emanzipatorische Praktiken mit den Mitteln der Architektur um? Wie verwandelt man die ganze Welt in einen Ort der Verhandlung?
19.08.2024

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