Die ganze Welt ein Supermarkt
Laut einer Studie von »Nature« übertraf 2020 die Masse der vom Menschen hergestellten Dinge erstmals die Masse aller Lebewesen auf der Erde. Jede Woche werden für jeden Menschen dieser Welt Gegenstände hergestellt, die etwa seinem Gewicht entsprechen. Vieles im Hyperkonsumismus der Gegenwart ist durchdrungen von bizarrer Absurdität. Dabei spielt der Surrealismus eine wichtige Rolle, denn die Medien haben gelernt, sich seinen Stil anzueignen, um das Konsumverhalten der Menschen zu beeinflussen. Die Entpolitisierung seiner ursprünglichen Absicht und die Kommerzialisieurung der ursprünglich radikalen surrealistischen Bildsprache haben zu seinem Verschwinden in der öffentlichen Wahrnehmung beigetragen. Der Autor will dem Surrealismus eine neue Schlagkraft verleihen. Er wendet zentrale ästhetische Strategien an, um den Hyperkonsumismus zu dekonstruieren. Vor hundert Jahren wandete sich Andrè Breton mit seinem Manifest an ein Massenpublikum. Er ermutigte dazu, Veränderungen zu provozieren und über die Realität hinauszuträumen. In Zeiten von Angst und Furcht sind kreative Ausdrucksformen nicht nur Mittel zur Verbindung und Kommunikation, sondern lindern manchmal auch den Ernst der Lage zugunsten der Umarmung des Surrealen. Zeigte uns der Surrealimus einst, wie verrückt die Welt sein könnte, so ist die reale Welt heute surrealer als alle Vorstellungen, die wir uns von ihr machen können.
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31.01.2025