Forschungen zu den Kopffüßlern - und dem Oktopus im Besonderen - haben ergeben, dass sie Spezialisten für verteilte Kontrollsysteme sind. Er verfügt über drei Herzen und neun Gehirne. Einige von ihnen besitzen weniger Nervenzellen im Hirn als in den Tentakeln. Das Nerpensystem ist beim Oktopus dezetralisiert, der größte Teil seines Nervensystems sitzt als verteiltes Netzwerk in den Armen. So kann er gleichzeitig jagen, essen und sich einen Weg suchen. Deshalb kann der Oktopus auch ein Ansatz sein, um über Architektur und die Verteilung von Wissen nachzudenken. Dieses Tier verarbeitet Wissen nicht dadurch, dass es Informationen dop-down verwaltet. Während das Gehirn die Bewegung auslöst, steuern die unteren motorischen Zentren die genaue neuromuskuläre Aktivität. Der Oktopus dreht also das Schema des Menschen um: Kein zentrales Gehirn übt die Kontrolle aus, sondern alles wird von unten geregelt. Das Nervensystem in den Tentakeln verarbeitet die von den Saugnäpfen einlaufenden Informationen. Die Tentakel benötigen also keine umfassenden Anweisungen benötigen, um die gewünschte Bewegung ausführen zu können. Jedes Tentakel ist für sich ein System, das Informationen gezielt und unabhängig von allen anderen verarbeitet. Damit könnten die Tiere alle Teile ihres Körpers berühren und sogar in ihr Inneres greifen und die eigenen Kiemen streicheln. Jeder der Saugnäpfe wird von einer Art eigenem Minigehirn versorgt. Die acht Arme wissen genau, wo sich die anderen gerade im Raum aufhalten, während das Gehirn nur eine vage Vorstellung davon hat. Experimente haben gezeigt, dass ein abgetrennter Arm weiterhin aktiv ist, nach Nahrung sucht und diese, sobald er sie gefunden hat, an die Stelle bringt, an der sich der Mund befinden sollte. Oktopusse werden nur etwa eineinhalb Jahre alt.