Angesichts der Rückkehr der Wohnungsfrage gewinnen prekäre Wohnverhältnisse und soziale Kämpfe um das Wohnen an Bedeutung. Der »Goldenen Käfig« ist ein gegen-hegemoniales und aktivistisches Projekt, mit dem die Prozesse der Prekarisierung von ihrem Gegenteil aus gedeutet werden, von Opulenz und Überfluss. Damit verweist das Projekt auf unseren Anteil am Problem des prekären Wohnens. Im frühen 21. Jhrt. ist Wohungsnot ein Ausdruck der Transformation des Wohlfahrtstaates, auch in seiner Funktion als Armut generierender Motor. Der Goldene Käfig beinhaltet die Dynamik und Relationalität in der Produktion von Wohnungssicherheit und Wohnungsverlust. Prekäres Wohnen schlägt sich nicht nur in Wohn- und Obdachlosigkeit nieder, sondern in einem breiten Spektrum versteckter Wohnungslosigkeit und in Verlustängsten, die längst schon den Mittelstand erreicht haben. Wie verschiebt man den »Standpunkt außerhalb« der traditionellen Betrachtung prekärer Lebensverhältnisse in Richtung auf die Klärung und Verallgemeinerung des »Standpunkts aller Betroffenen«? Wie lassen sich argumentative Polarisierung, Tautologien und Ideologismen überwinden, die die Wohnraum-Debatte bestimmen? Die Menschen sitzen im Wohlstands-Kapitalismus nicht wie in einem Käfig. Dann wären ja schon gar keine Aussagen mehr über den Käfig möglich. Was wir brauchen, ist ein Standpunkt außerhalb des Käfigs, aber innerhalb der Gesellschaft ...