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Lehre

ArchPhilo WS 2023-24 / Afrika ist das neue Museum

Ein schwimmendes Museum? In der Welt des afrikanischen Architekten Kunlé Adeyemi ist das möglich. Der 46-Jährige ist Gründer von NLÈ, einem Büro, das sich spezialisiert hat auf sensible, urbane Interventionen in den wachsenden afrikanischen Metropolen. Adeyemi betreibt Büros in Lagos und zu Hause in den Niederlanden, wo er anfangs noch auf der Seite von Rem Koolhaas in Museumsprojekte eingebunden war. Das Wasser, oder mehr noch das Vorbild und die Methoden jener Menschen, die gezwungen sind, sich auf dem Wasser einzurichten, haben den Architekten zu einer regelrechten Epiphanie der leistbaren und nachhaltigen Architektur geführt. In Afrika ist man gezwungen, aus weniger mehr zu machen. Das hat zu einer - in den Worten Adeyemis - "menschlichen Infrastruktur" geführt. Der afrikanische Kontinent bietet neue Ansätze, nicht nur, um über den physischen Raum eines Museums nachzudenken, sondern auch über Programm und Organisation eines Museums. Adeyemi meint, ein Museum sollte ein Ort des Informellen sein, der Flexibilität, der Verwurzelung und ständiger Überraschungen - mit einer passenden Architektur dafür. Was können wir von Afrika lernen?
30.07.2023

ArchPhilo WS 2023-24 / Das Leben auf dem Land ist selbst ein Museum

Im malerischen Dorf Caizhai, in den Hügeln des östlichen China gelegen, stoßen die Besucher auf eine überraschende Struktur: Eine Reihe von modernen Holzpavillons, die am Ufer eines sprudelnden Gebirgsbachs aufgestellt sind. Funktional gesehen geht es um eine "Tofu-Fabrik" Für den Architekten Xu Tiantian sind diese Gebäude Teil eines Experiments, bei dem es darum geht, neues Interesse am ländlichen Leben zu wecken. DnA Architects haben in der Gegend von Songyang bereits 20 Projekte realisiert, immer in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden und Bewohnern. Diese Projekte stellen immer besondere Objekte in den Mittelpunkt, einige von ihnen aber auch lebendige Praktiken, insbesondere jene, die mit dem lokalen und traditionellen Handwerk zu tun haben. Bräuche und Rituale werden so zur Gelegenheit, um gemeinsame Erfahrungen machen zu können. Das Ergebnis ist ein kulturell geprägter Gemeinschaftsraum. Diese "Akupunkturen" sollen ein Bewusstsein schaffen für traditionelle Lebensformen, aber auch zeigen, wie ein Museum in der Zukunft aussehen könnte ...
29.07.2023

ArchPhilo WS 2023-24 / Natur ist zu allen Zeiten das perfekte Museum

In Zeiten der Krise wird es immer unwahrscheinlicher, Museen als unveränderliche Institutionen zu planen, die wie Bollwerke in der Zeit stehen. András Szántó spricht mit Eduardo Neira von "Roth Architecture" über seine Projekte im Dschungel von Yukatan. Neira sieht den Urwald als eine kulturelle Sphäre, die alle westlichen Konventionen sprengt. Der Besucher zieht seine Schuhe aus, bevor er das aus rudimentären Materialien errichtete “Museion” betritt. Der wellenförmige Struktur liegt kein Plan zugrunde, sie folgt einfach den Konturen der Baumkronen. Sie ist das Ergebnis von intuitiver Kreativität und Spiel. Vielleicht verbirgt sich darin auch ein Ansatz, um auf beides, die Krise der Natur und der Institution Museum, reagieren zu können.
28.07.2023

EP 1 WS 2023-24_ Konzept & Entwurf Museum

Coming soon! WS 2023-24
01.07.2023

MA Territoriale Gerechtigkeit

Michael Jantscher widmet sich in seiner Masterarbeit dem Thema der "territorialen Gerechtigkeit" und orientiert die Analyse und Diagnose am aktuellen Stand der touristischen Erschließung des alpinen Territoriums. Jantscher interpretiert die territoriale Gerechtigkeit als Verräumlichung, dh. er konzentriert sich auf die räumliche Dimension der sozialen Gerechtigkeit und verhandelt den Zugang zu öffentlichen Gütern und Dienstleistungen, insbesondere aber zum Baugrund, der nicht mehr leistbar ist. Dazu entwirft er einen Algorithmus, der aus den Ressourcen eines spezifischen Ortes ein "Dorf" bastelt. Der Entwurf beinhaltet alternative Formen der Bodenmobilisierung (Zertifikatenhandel) und Überlegungen, wie man abseites von herrschenden Typologien die Identität von Orten erzeugen kann. Ein interessanter Aspekt der Arbeit ist, dass Gemeinschaftsräume nicht auf der Grundlage bekannter Typologien entstehen, sondern als leere "shared spaces", die ganz unterschiedliche Identitäten (Yoga-Raum, Kinderhort, Gärtnerei, Garage usw.) annehmen können. In Zeiten der KI wird man sich fragen müssen: Kann ein solcher Algorithmus überhaupt ein politisch neutrales Instrument sein?
01.05.2023

MA Dynamische Landschaft

Im Zuge des Großprojekts Brenner-Basistunnel (BBT) werden über 20 Mio Kubikmeter Gesteinsmassen an die Oberfläche befördert. Ganze Talschaften werden damit aufgefüllt und als "Landschaftskorrekturen" bezeichnet. Die Arbeit von Leander Teichmann entwickelt eine dynamische Landschaft an der Schwelle von ungeplanten Prozessen und kulturellen Formationen. Er sieht die Zukunft nicht in der naheliegenden Grünfärbung einer ökologischen Landschaftspraxis und dem ersehnten Überwinden trennender moderner Praktiken, sondern in einem offenen und kreatien Umgang mit den operativen Landschaften unserer Zeit. Sein gestalterischer Ansatz ordnet sich in den aktuellen Diskurs und die Lesart des alpinen Raums als sensiblem Organismus ein, zeigt aber auch, dass die Infrastrukturräume in keinem Gegensatz dazu stehen müssen. Wie könnten Infrastruktur-Projekte in den architektonischen Entwurf einbezogen werden, um zugleich das urbane wie auch das landschaftliche Potential von Orten zu heben?
30.04.2023

MA Savage Beauty

Würden wir den Common sense zur Landschaft befragen, so würde die Mehrheit der Menschen sie immer noch als etwas Grünes und Natürliches bezeichnen. Marina Niederleitner und Kevin Astl stellen mit ihrer Arbeit diese einseitige Zuordnung von Landschaft zur Sphäre des Natürlichen und damit den Gegensatz von Kultur und Natur in Frage. Ausgehend von den Arbeiten des Künstlerkollektivs MAEID entwerfen sie eine Technik-Ökologie und übertragen sie auf den größeren Maßstab einer Skipiste im nördlichen Wipptal. Mit Hilfe von "Maschinen" (deren Bauart offen bleibt) sollen in einem offenen Verfahren Layer aufgetragen werden, um den Wasserhaushalt und die Pflanzung so zu optimieren, dass sich ein "endo-symbiotisches" System aller Komponente ergibt. Auf der Basis einer Analyse der Wasserläufe, der Vegetation, der Topographie und der des Klimas entwickeln sie ein Zukunftsszenario, das sie zu philosophischen Fragen führt: Geht es bei diesem Projekt um eine Re- oder um eine De-Naturierung? Welche Rolle spielt die Planung? Können die Algorithmen selbst "naturhaft" werden? Kann man Design auf einen radikalen Kontextualismus stützen? Was bedeutet das für die Architektur und welche Rolle spielt der Mensch?
30.04.2023

VL Cultural Studies

Die Cultural Studies zielen ihrem Ansatz nach auf eine Beschäftigung mit Alltagspraktiken, alltäglichen kulturellen Konflikten und Fragen soziokultureller Verhandlungen von Identität im Spannungsfeld von Macht, Kultur und Identität. Der Fokus richtet sich auf aktuelle Entwicklungen und Objekte der Gegenwartskultur, die auf ihre diskursiven, politischen sowie lebensweltlichen Implikationen und Kontexte hin analysiert werden. Im Rahmen der Cultural Studies versuchen wir die realen Kräfte zu verstehen, die Architektur produzieren und zu beobachten, auf welche Art und Weise sie zustande kommt. So gesehen ist die Architektur eine kulturelle Artikulation im Sinne der Cultural Studies.
07.03.2023

SE Architekturfotografie

Ein Leben ohne Architektur ist unmöglich. Schließlich wohnen, arbeiten und bewegen wir uns in ihr. Unsere Umwelt ist geprägt von Architektur, doch viel zu oft geht unser Blick an ihr vorbei. Gut, dass es Fotografen gibt, die ihn uns wieder zurückgeben wollen. Die künstlerische Komponente in der Fotografie interpretiert unsere Umwelt häufig bewusst abweichend von der Wirklichkeit. Fotografen verfolgen eben ihre eigenen Projekte. So war es lange Zeit in der Architekturfotografie verpönt, neben der reinen Architektur noch etwas anderes wie Autos oder Menschen zu zeigen. Bis der Niederländer Iwan Baan auftauchte. Er holte das Leben in die Architekturfotografie zurück. Aber nicht nur ihm, sondern einer Reihe weiterer Fotografen (Abbott, Korab, Heidersberger, Hilla und Bernd Becher, Gursky, Ruff, Höfer, Baan, Spinatsch, Sailer, Zielony, Mosse, Crewdson, Wall, Niedermayr, Sasse, Princen, Vitali, Kearney) schafft das Seminar eine Bühne. Zudem werden Texte, die das Interpretieren ihrer Arbeiten erleichtern, besprochen.
07.03.2023

Seminar Architekturphilosophie

Architektur umfasst nicht nur die gebaute Umwelt mit all ihren Aspekten, sondern auch das Entwerfen, Planen und Bauen. Das Seminar führt die Studierenden in die kritische Reflexion der kulturellen Funktion von Architektur ein und erörtert anhand von Beispielen aus der Geschichte, welche Bedeutung Architektur für den Lebensprozess innerhalb unserer sozialen Lebenswelt hat. Die Architekturphilosophie sieht Architektur nicht als das Abarbeiten von Regeln, sodass man bereits am Anfang weiß, was am Ende herauskommen soll. Stattdessen geht es darum, das „Projekt“ selbst in Frage zu stellen und nach seinen Voraussetzungen zu fragen …
04.10.2022

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