Zuhause bei James Bond
Gestaltung1 begibt sich diesmal auf eine rasante Verfolgungsjagd. Am Gipfel des Gaislachkogls in Sölden, auf über 3000 Metern Höhe, thronen die Installation „007-Elements“, ein Filmmuseum, und das „Ice-Q“, ein Gourmet-Bergrestaurant, das im Hollywood-Blockbuster „Spectre“ (2015) als futuristische Klinik fungiert. Zum Date mit dem Agenten Ihrer Majestät sind geladen: Florian Phleps, Geschäftsführer der Tirol-Werbung, Jakob Falkner, Touristik-Pionier und Visionär aus Sölden, Angelika Pagitz von „Cine Tirol“, und der Architekt Johann Obermoser.
Sölden ist ein touristischer Hotspot in den Alpen, der mit Sport, Action und Genuss wirbt. Die „BIG3“, drei 3.000er Skiberge, der alljährliche Auftakt im Ski-Alpin-Zirkus und der „Adrenalin Cup“ sind nur einige seiner Superlative. Wer mit der Seilbahn auf den Gaislachkogl fährt, steigt in einer hybriden Welt aus. Hier verschmelzen Ort, Event und Marke nach der Logik der Image-Konstruktion. Die Konstruktion von Erlebnissen ist ein Paradigma unserer Zeit. Von Florian Phleps und Jakob Falkner erfahren wir einiges über die Tendenzen im Tourismus und über seine Zukunft.
Außergewöhnlich sollen nicht mehr nur die Berge sein, sondern auch die Architektur auf ihnen. Die „Flagship-Projekte“ der Architekten stehen wie gebaute Schlagzeilen auf den Bergen. Nicht nur Stararchitekten wie Herzog & de Meuron, die gerade auf dem Titlis-Gletscher bauen, schwärmen von kristallinen Strukturen beim Entwurf ihrer Bergstationen. Bei diesen Projekten geht es nicht mehr um die utopische Vision eines Bruno Taut, sondern um eine „Architektur des Spektakels“, die in Zeiten sinkender Gästezahlen im knallharten Kampf um das Publikum als Instrument der Marketingstrategie eingesetzt werden kann. Das Credo lautet: Die Berge sind schön - und wenn sie noch besser erreichbar werden, dann kann ihre Schönheit zum Massenkonsum animieren. Die Attraktionen auf der Bergspitze sind die Herzschrittmacher eines Zeitgeists, der auf das „Premium-Erlebnis“ abzielt. Holt man sich eine Weltmarke und verpackt man sie in einer spektakulären Hülle, so lässt sich mühelos an der Spirale der Attraktionen drehen. Das Team von Gestaltung 1 spricht mit dem Architekten Johann Obermoser über Architektur und die neuen „Kristallpaläste“ auf den 3000ern.
Spektakuläre Schauplätze gepaart mit einem einzigartigen Bergpanorama und absoluter Schneegarantie - mit dieser unschlagbaren Kombination glänzte Sölden als einer der Drehorte im James Bond Blockbuster SPECTRE. Der Gaislachkogel ist aber nur eine Location neben vielen anderen auf der „Tirol Movie Map“. Mittlerweile hat Cine Tirol über 1000 Filmproduktionen nach Tirol geführt und „James Bond 007-SPECTRE“ ist nur eines der filmischen Highlights, die in Tirol entstanden sind. Filme sind touristische Werbeträger, die Sehnsüchte wecken und dazu führen, dass Menschen Orte aufsuchen, weil sie Filmlocations sind („set jetting“). Heute wie vor 100 Jahren laden Film und Tourismus ein, unbeschwert von Action, Drama oder heiler Welt zu träumen. Angelika Pagitz führt uns ein in die Traumwelt von „Tirollywood“.
Idee und Produktion: Peter Volgger, Andreas Flora, Alexander Gogl Regie, Kamera, Schnitt, Ton und technische Unterstützung: Alexander Gogl, Florian Hartmann, Jaclyn Debiasi Vor-Ort-Support und Social Media Kommunikation: Alexandra Lenz